Chronik

Historischer Rückblick des Hockey-sports in Peine


Seit nunmehr 68 Jahren gibt es den PEINER HOCKEY-CLUB E. V. (PHC). Doch die Geschichte des Hockey-Sports in Peine begann bereits vor mehr als 90 Jahren.

 

Bevor Rolf Wollner für den LSC Leipzig und die deutsche Nationalmannschaft spielte, war er 1927 in Peine einer der Gründer des damaligen Hockey-Clubs. Schon zwei Jahre später wanderte Wollner ab und 1930 musste der Spielbetrieb in Peine eingestellt wer-den.

 

Rolf Wollner war nicht der einzige Hockeyspieler des PHC, der nach seiner Zeit in Peine den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte. 1951 trat Alfred Lücker im Trikot des PHC an. Ein Jahr später nach seinem Fortgang aus Peine, hütete er bereits das Tor der deutschen Nationalmannschaft. Lücker brachte es auf 28 Länderspieleinsätze zwischen 1952 und 1960 und auf die Teilnahme an drei Olympischen Spielen.

 

Unter der Regie von Heinrich Nülle schlossen sich die Hockey-Aktiven dem MTV Vater Jahn Peine an. Hier hatten sie eine sportliche Heimat, auch über die Wirren des 2. Weltkrieges hinaus, bis 1946. Unstimmigkeiten zwischen Verein und Abteilung sorgten dafür, dass sich die Hockeyspieler dann dem VfB Peine anschlossen.

 

Vom VfB Peine trennte man sich 1949 in gutem Einvernehmen. Sie gründeten nun wieder einen selbständigen Verein, dessen erster Vorsitzender Gustav Tiedt wurde.

 

Der Spielbetrieb (Feld) des PHC fand in den ersten Jahren nach seiner Gründung auf dem Gelände des heutigen Schützenplatzes statt. Erst 1951 war wieder ein dieser Sportart gerecht werdender Spielbetrieb durch einen Standortwechsel zum Goltzplatz möglich. Anfänglich musste man sich jedoch mit den für den Hockey-Sport nicht optimalen Bedingungen eines Hartplatzes auseinandersetzen; erst ein paar Jahre später wurden dann die Spiele auf dem Naturrasen ausgetragen. Seit Ende der 60 Jahre hat der PHC seine sportliche Heimat auf dem Sportplatz an der Eichendorff-Schule gefunden. Der Umzug erwies sich für den PHC zur damaligen Zeit als Glücksfall, da man hier einen Untergrund vorfand, welcher der Spielkultur des Hockey-Sports sehr entgegen kam. Gründe hierfür waren einerseits die neue Sportanlage selbst und andererseits der Umstand, dass auf dieser Anlage außer dem Hockey-Sport nur noch Schulsport betrieben wurde. Dieses führte aufgrund der geringen Beanspruchung dazu, dass der PHC über lange Jahre hinweg gute Bedingungen für die Ausübung seiner Sportart vorfand. Jedoch durch die immer stärker werdende Beanspruchung der Anlage im Rahmen der Freizeitgestaltung (Fußball) haben sich die Voraussetzungen mit zunehmender Freizeitnutzung in der Weise verändert, dass es zur Zeit nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, allen Erfordernissen gerecht zu werden, den Spielbetrieb auf dem Großfeld zu gewährleisten. Daher ist der PHC in den letzten zwei Jahren dazu übergegangen, seine Meisterschaftsspiele im Erwachsenenbereich nur noch auf dem Kleinfeld auszutragen. Für die Ausübung des Hockey-Sports in der heutigen Zeit, wäre die Krönung das Vorhandensein eines Kunstrasenplatzes. Als Kleinverein ist der PHC aber keinesfalls in der Lage, die Finanzierung und Unterhaltung einer solchen Anlage auch nur ansatzweise zu gewährleisten, da das hierfür erforderliche Finanzvolumen, allein bezogen auf die Errichtung, sich in einer Größenordnung zwischen 1 und 1,5 Mio. Euro bewegen würde. Hinzu kämen dann noch die jährlichen Unterhaltungskosten.

 

Unter erheblich besseren Bedingungen kann der PHC seine jährliche Hallensaison seit dem Bau der Silberkamp-Sporthalle bestreiten. In den Anfängen des Hallenhockeys fanden die Spiele und das Training in der Gunzelin-Sporthalle statt. Weitere Stationen waren die Sporthalle des Ratsgymnasiums und die Sporthalle der Eichendorff-Schule. Jedoch konnten in den beiden zuletzt genannten Sportstätten, aufgrund der geringen Abmaße, keine Meisterschaftsspiele stattfinden. Dieses änderte sich aber mit dem Umzug in die Silberkamp-Sporthalle. Die hier vorgefundenen Bedingungen waren optimal und trugen in einem erheblichen Maß zur Förderung der Spielkultur bei. Durch  ist der PHC, den damaligen Aufstieg der Damenmannschaft des MTV Vater Jahn Peine in die 2. Bundesliga, war der PHC gezwungen wieder zu Trainingszwecken in die Gunzelin-Sporthalle zurückzukehren.

Nicht außer Acht gelassen werden sollte an dieser Stelle auch die Mitgliederentwicklung im PHC. Im Jahr der Gründung begann der Aufbau mit ca. 60 Mitgliedern. Diese Zahl sank im Laufe der Jahre auf einen Tiefststand von ca. 30 Personen (1955). Der Höhepunkt der Mitgliederzahl wurde im Jahre 1981 mit ca. 110 Personen erreicht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind wir wieder auf den Gründungsstand zurückgekehrt. Verfolgt man den gesamten Verlauf der Entwicklung, so kristallisiert sich ein durchschnittlicher Mitgliederbestand zwischen 60 und 70 Personen, heraus.

 

Das größte Problem hinsichtlich des Fortbestandes des PHC ist und war die Gewinnung von Nachwuchssportlern. Ein Hemmnis für das Betreiben dieser Sportart ist dabei immer das negative Image einer „harten Sportart“ gewesen, da Feld- und Hallenhockey irrtümlich und ständig mit dem Eishockey-Sport in Verbindung gebracht werden. Zurzeit ist der PHC in der glücklichen Lage, den Hockey-Sport auch wieder im Jugendbereich ausüben zu können. Ziel des Vereins ist es, mittelfristig wieder in allen Altersklassen Hockey-Mannschaften in Peine anzubieten, damit dieser Sport wieder eine feste Größe im Landkreis wird.